Jagdlich aktive Eltern: die Mutter

Welpen bei der Mutter
Kaum zu glauben, dass aus diesen kleinen Wesen schon bald passionierte Jagdhunde werden.

Was am Gewusel in der Wurfkiste besonders faszinierend ist: Aus den acht kleinen Lebewesen, die am jetzt zwölften Tag gerade Mal zwischen reichlich einem und anderthalb Pfund auf die Küchenwaage bringen, sollen einmal passionierte Jagdhunde werden. Die Anlagen dazu haben ihnen ihre Eltern jedenfalls mitgegeben. In diesem Beitrag soll es um die mütterlichen Anlagen gehen.

Mutter Zora hat ihre jagdliche Eignung schon früh unter Beweis gestellt. Ihre Schussfestigkeit (Sfk) wies sie mit nicht einmal elf Monaten nach. Den Spurlaut (Sp) musste sie an diesem Prüfungstag noch schuldig bleiben, weil trotz stundenlanger Suche in dem Brandenburger Revier kein Hase für sie anzutreffen war. Das holten wir vier Wochen später in Ostwestfalen nach. Da war sie noch kein Jahr alt. Und für Hunde unter 15 Monaten gibt es bekanntlich den Jugendvermerk zum Leistungszeichen: Sp/J.

Zora in „ihrem“ Revier im Barnimer Land.

#Im Herbst 2022 bestand sie die Baueignungsprüfung (BhFK/95) mit Bravour. Die Baujagd übt sie mit besonderer Passion aus, wie sie im Januar darauf im thüringischen Großobringen bei Weimar eindrucksvoll nachwies. Hierhin waren wir eingeladen worden, um das Leistungszeichen „Bauhund Fuchs Naturbau“ (BhFN) zu erhalten. Aus einem einzigen Kunstbau ließ sie sage und schreibe sechs Füchse springen. Einen kurzen Bericht über diesen besonderen Erfolg und Zoras außerordentliche Ausdauer dabei veröffentlichte sogar die Zeitschrift unsere Jagd in ihrer Märzausgabe 2023.

Auch die Mäusejagd wird ernsthaft betrieben.

Im Mai folgte die Schweißprüfung auf der künstlichen 20-Stunden-Fährte (SchwhK). Gelegt war eine anspruchsvolle Fährte. Leider haben wir berufsbedingt längst nicht so intensiv trainieren können, wie ich es mir vorgenommen hatte. Aber Zora absolvierte auch diese Aufgabe souverän. Den 2. Preis – das einzugestehen fällt mir nicht schwer – haben wir vor allem ihr zu verdanken.

Im Sommer darauf trainierten wir im Schwarzwildgatter Zehdenick unter der äußerst professionellen Anleitung der dortigen Gattermeister die Eignung für die Stöberjagd auf Schwarzwild (ESw). Trotz der Hitze an den Trainingstagen entwickelte Zora eine ausgesprochene Leidenschaft für das Stöbern auf die Sauen. Die Prüfung Mitte September im Gatter Walddrehna war da fast eine Formsache.

Ein Vorteil vernachlässigter Jagdeinrichtungen.

Dass Stöberfreude und Fährtenarbeit nicht zusammenpassen, hört man immer wieder. Und vermutlich gibt es, wenn überhaupt, tatsächlich nur wenige Hunde, die die ganz hohe Schule beider Spezialdisziplinen gleichermaßen bis ins Letzte perfekt beherrschen. Wer aber mit dem Teckel jagt, will den vielseitigen Gebrauchshund, der im jagdlichen Alltag bei Bedarf beide Aufgaben ordentlich erfüllt. Zora ist der Beweis, dass es geht – gute Anlagen, ausreichendes Training und jagdliche Einsatzmöglichkeiten immer vorausgesetzt.

An anderer Stelle haben wir schon darauf hingewiesen, dass unser Hunde möglichst viel „Bodenfreiheit“ haben sollen. Aus naheliegenden Gründen ist dies für uns nicht zuletzt auch eine Voraussetzung für jagdliche Brauchbarkeit, von den Gesundheitsaspekten ganz zu schweigen. Mit anderthalb Jahren erhielt Zora bei der Zuchtschau den Formwert „sehr gut“ (SG). Wir selbst meinen natürlich, dass sie dem Rassestandard durchaus „vorzüglich“ entspricht und sie somit ein „V“ verdient hätte. Den Abzug gab es, weil sie dem Richter an der Hinterhand zu hochläufig erschien. Damit können wir aus den genannten Gründen jedoch gut leben.

Beim Spaziergang im Regen.

Auf die Welpen vererben immer zwei. Deshalb geht es demnächst in diesem Blog um die jagdlichen Qualitäten, die der Vater, Sir Hank vom Sternentor, in unseren A-Wurf einbringen kann. Auch die können sich sehen lassen.

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