Autorenname: Ralf

Rauhhaardackel vom Wutzkehof, aus familiärer Zucht im Berliner Norden. Registriert im Landesverband Brandenburg 2000 des DTK (Deutscher Teckelklub von 1888 e.V.)

Dackel Welpen beim Spiel

Die ersten Welpen ziehen aus

Nach neun Wochen beginnt sich das Welpennest zu leeren. Aus den Achtlingen sind kleine Persönlichkeiten mit eigenem Charakter und „Dackelkopf“ geworden. So schwer der Abschied fällt – wir müssen uns eingestehen: Von jetzt an braucht jeder ein Maß an individueller Betreuung und Erziehung, das wir in der Meute nicht mehr bieten können.

Dackel Welpen beim Spiel
Die vor acht Wochen gestellte Frage, wer etwas vom prächtigen Bart des Vaters erben wird, lässt sich mittlerweile recht eindeutig beantworten.

Genau acht Wochen nach der Geburt kam die Tierärztin ins Haus. Sie hatte ihre Assistentin mitgebracht, denn es gab viel zu tun. Unser langer Esstisch, auf dem früher im Stellmacherbetrieb von Frauchens Großvater Skier verpackt worden sind, verwandelte sich in einen Vorbereitungs-, Untersuchungs- und Behandlungstisch für die Welpenmeute.

Nach dem Gesundheitscheck bekamen die Kleinen ihre erste Schutzimpfung und den Chip unter die Haut injiziert. Fast alle haben das locker weggesteckt, nur zwei waren ziemlich erschrocken. Aber letztendlich ist der Piekser deutlich weniger schmerzhaft als das früher übliche Tätowieren im Ohr. Und es ist eine sehr sichere Methode, den Hund zu identifizieren. Sollte er wirklich mal verlorengehen, kann über die Haustierregister schnell der/die Besitzer/in ausfindig gemacht werden – vorausgesetzt natürlich, die Chipnummer ist dort hinterlegt. In unserem Vertrag ist das verpflichtend festgehalten.

Auf das Impfen folgt die Dokumentation. Beigelegt ist eine Erinnerung an den nächsten Impftermin. Dann ist auch der Schutz vor Tollwut fällig.

Einen Tag später kam schon wieder Besuch ins Haus. Dieses Mal war es die stellvertretende Zuchtwartin aus unserer DTK-Gruppe Königs Wusterhausen. Die Wurfabnahme stand an. Wieder der kritische Blick auf Körperkonstitution, Ernährungszustand und Vollständigkeit (bei den Rüden nicht nur des Gebisses). Nach zwei Stunden bekommen die acht das „Siegel“, dass sie dem Rassestandard des DTK entsprechen und nach seinen Vorgaben aufgezogen worden sind.

Alfons hat als erster die Welpenmeute verlassen. Er zog diese Woche schon
ins Ruppiner Land zu einem erfahrenen Rüdemann. Dort steht ihm ein großes Niederwildrevier zur Verfügung, wo täglich Fallen zu kontrollieren sind. Weidmannsheil und Horrido, kleiner Mann!
Abbys Sachen sind bereits gepackt. Sie geht morgen in die Altmark zu einer
Familie mit Kindern. Dort sind schon Bracken und Deutsch-Drahthaar zuhause, deren Meute sie verstärken wird. Am nötigen Selbstbewusstsein wird es ihr nicht fehlen.
Ardo, der hier guckt, als könnte er kein Wässerchen trüben, ist der Raufbold unter den Geschwistern. Zum Austoben wird er bald im Vogtland unter seinem neuen Rufnamen „Schröder“ genug Möglichkeiten haben. Dort nimmt ihn ein Jungjäger aus einer hundeerfahrenen Familie unter seine Fittiche.
Auch August bekommt einen neuen Rufnamen. Als Erinnerung an den
größten Dackelliebhaber in der Familie wird er als „Walter“ bald im
Braunschweiger Land mit seinem neuen Frauchen zur Jagd gehen.
Arthos sucht noch Anschluss an ein neues Rudel. Zusammen mit Artur, Alma und Amalia beginnt er in der nächsten Woche erst einmal ein individuelleres Training. Neben Stubenreinheit, Leinenführigkeit und Gehorsam steht bei ihm die Fitness auf dem Programm. Update 12.12.: Auch Arthos hat jetzt einen Termin für ein „Bewerbungsgespräch“.
Zora scheint zu wissen, dass ihr Nachwuchs groß genug für eigene Wege ist. Sie zieht sich immer mehr zurück. Meist beschränkt sie sich darauf, allzu wilde Raufereien mit einem strengen Blick oder einem dezenten Nasenstubsen zu beenden.

Behütet die Welt entdecken

Sechs Wochen mit den Welpen vergingen rasend schnell. Ihr Äußeres veränderte sich in dieser Zeit, und auch die Unterschiede im Charakter traten hervor. Die Achtlinge sind jetzt richtige kleine Dackel, rund um die Uhr damit beschäftigt, die Welt zu erkunden.

Dackel Welpen an Geweihstange
Die Abwurfstange vom Rothirsch finden alle interessant.

„Mach Du nur einen Plan! Halt‘ Dich für’n schlauen Wicht und mach noch einen zweiten Plan – geh’n tun sie beide nicht.“ Die Brecht’sche Weisheit aus der Dreigroschenoper trifft zumindest auf unseren Plan zu, während der Welpenaufzucht in kurzen Abständen immer wieder über die Entwicklung der Achtlinge zu berichten. Die Zeit verging wie im Flug, und die im Wohnzimmer untergebrachte achtköpfige Dackelbande erfordert schon eine Menge Zuwendung. Ihre fürsorgliche, gestresste Mutter nicht minder.

Und wenn es mal nichts zu putzen, an Spielmöglichkeiten zu basteln oder an Futter vorzubereiten gibt, dann kann man Ewigkeiten damit verbringen, aus dem Sessel einfach nur dem Gewusel im Laufgitter zuzusehen oder fast schon meditierend die ruhigen Atembewegungen der zusammengekuschelt schlafenden Fellknäuel zu verfolgen. Zum Schreiben blieb da weder genug Zeit noch ausreichend Muße.

Anfang November geht es nach draußen: Amalia (l.) und Artur sind auch dieses Mal unter den ersten, die dem Unbekannten ihre Nase entgegenstrecken.

Seit gut zehn Tagen etwa ist der Rasselbande das Laufgitter zu eng. Zunächst wurde das Wohnzimmer mehrmals täglich zum Abenteuerspielplatz erklärt. Seit kurzem öffnet sich jedes Mal auch die Tür ins Freie. Weder Frost noch Nieselregen erweisen sich als abschreckend. Lediglich die Dauer ihres Freigangs auf der gegen unerlaubtes Entfernen gesicherten Terrasse kürzen einige der Welpen dann lieber etwas ab.

Alternativ necken sie drinnen Flake, der sich große Mühe gibt, ein guter Patenonkel zu sein. Es hat einige Tage gedauert, bis der zweieinhalbjährige Rüde mit dem wuseligen Rudel, das so unberechenbar um ihn herumschwirrt, umgehen konnte. Wir sind froh, dass er nun zum aufgeschlossenen Spielgefährten geworden ist. Nur den Durchgang zur Küche, wo sein Fressnapf steht, bewacht er unnachgiebig. Erfahrungen mit anderen Hunden außer der eigenen Mama können die Welpen später gut gebrauchen.

Auch August ist neugierig auf die große Welt vor der Tür.

Zwangsläufig gehört es zu den Aufgaben dieser Wochen, Kontakt zu den künftigen Besitzern der kleinen Dackel aufzunehmen. Dass sie in gute, verantwortungsvolle Hände kommen, wird sogar vertraglich vereinbart. Das gegenseitige Kennenlernen und die ausführlichen Gespräche am Welpennest sind wichtige Voraussetzungen, sich dessen sicher sein zu können. Und auch die künftigen Herrchen und Frauchen wollen natürlich möglichst genau wissen, aus welchen Verhältnissen das neue Familienmitglied kommt, mit dem sie über viele Jahre ihr Leben teilen wollen.

Wir freuen uns, dass für die meisten der Achtlinge bereits ein neues Zuhause gefunden ist. Alle Familien haben Dackel-Erfahrung und viel Platz. Einige sind jagdlich sehr aktiv, haben kleine Kinder sowie weitere Hunde und sogar Katzen. Im Moment suchen wir ein ähnlich gutes Umfeld noch für die beiden Jungs Ardo und Athos. Die beiden gehören zu den gelasseneren im Rudel, lassen beim täglichen Toben aber immer wieder besondere Entschlossenheit aufblitzen. Das lässt auf gute jagdliche Anlagen schließen, weshalb wir sie nur in Jäger/innen-Hände geben möchten.

Update vom 1.12.: Heute hat Ardo sein künftiges Herrchen kennengelernt, einen Jungjäger aus einem kleinen Dorf im schönen Vogtland. Der agile Rüde wird unter dem Namen „Schröder“ in einer hundeerfahrenen Jägerfamilie mit einer Parson-Jack-Russel-Hündin und ausgiebigen Jagdmöglichkeiten leben.

Ardo vom Wutzkehof
Athos vom Wutzkehof

Schon Ende der ersten Dezemberwoche werden uns die ersten der Achtlinge verlassen. Die Aussicht, nach so vielen Wochen intensiver Betreuung während Trächtigkeit und Aufzucht bald wieder einen normalen Tagesablauf zu haben, erscheint derzeit schon irgendwie verlockend. Aber was wird normal sein, wenn plötzlich kein achtköpfiges Wuselrudel mehr ungeduldig darauf wartet, von uns behütet auf große Entdeckungstour gelassen zu werden?

Wenn beim Durchzählen der Dachshund Alfons fehlt, empfiehlt es sich, auch mal in der Röhre hinter der Autobox nachzusehen.

Jagdlich aktive Eltern: der Vater

Zu Hause ein mustergültiges Familienmitglied, auf der Jagd ohne Furcht und Tadel – das wird heute von einem Jagdhund erwartet. Auch der Vater unserer Achtlinge kann für beide Anforderungen wichtige Eigenschaften in die nächste Generation einbringen.

Sir Hank vom Sternentor, Vater unseres A-Wurfes

Welche Anlagen Mutter Zora vererben kann, haben wir kürzlich vorgestellt. Heute soll es um den Vater gehen. Als Deckrüden entschieden wir uns für Sir Hank vom Sternentor. Für uns war zunächst einmal wichtig, das die väterliche Erbmasse für unsere Wutzkehof-Dackel auf keinen Fall in Richtung mehr Rückenlänge oder kürzere Läufe ausschlägt. Seine jagdlichen Anlagen sollten vielseitig sein. Und da unsere Zora für einen Rauhhaarteckel eher knapp im Haar ist, könnte ein wenig mehr Bart nicht schaden. Nicht zu viel davon, denn knappes Haar hat vor allem bei Dreckwetter oder Klettenalarm ja durchaus seine praktischen Vorteile.

Also die Datenbank für Deckrüden beim DTK durchforstet, die Suche auf in überschaubarer Fahrzeit erreichbare Regionen eingegrenzt, erst Fotos begutachtet und dann die Daten, vor allem den Inzuchtkoeffizienten, abgeglichen. Zu den Favoriten holten wir die Meinung des Zuchtwarts in unserer DTK-Gruppe Königs Wusterhausen ab, der auch Zoras Züchter und der Vorsitzende unseres Landesverbandes ist.

Sir Hank konzentriert im Vorführring. (c) jd

Letztendlich fiel unsere Wahl auf Sir Hank. Er vereint zwei hervorragende Leistungszuchtlinien aus Brandenburg und Vorpommern, wo er jetzt in einem Dorf nahe Stralsund zu Hause ist. Dort geht er auch zur Jagd. Wer an Bodden, Schilf, Sauen und Enten denkt, liegt genau richtig.

Wie Zora hat Hank die Spurlautprüfung schon als Junghund absolviert (Sp/J). Die Bau- (BhFK/95) und die Schweißprüfung (SchwhK) kann er ebenso aufweisen wie die Stöbereignung auf Sauen (ESw). Zusätzlich hat er den Wassertest (WaT) und die Vielseitigkeitsprüfung (VpoSp) in seinen Papieren zu stehen.

Hank mit Bootsmann, einem Sohn aus seinem ersten Wurf, bereit für die Entenjagd. (c) jd

Charakterlich lernten wir ihn als Zora sehr ähnlich kennen: passioniert auf der Jagd und zu Hause ruhig und ausgeglichen. Was sich übrigens im Umgang mit dem Damenbesuch zeigte, denn Zora gegenüber erwies er sich an beiden Tagen in jeder Situation als Gentleman durch und durch. Beide würden ganz sicher auch auf der Jagd wunderbar harmonieren.

Jetzt sind wir erst einmal gespannt, welche äußerlichen Eigenschaften sich die Welpen herausgepickt haben. Wird einer der Rüden Hankis prächtigen Schnauzbart erben? Dass der Wurf am Geburtstag des Vaters fiel, könnte doch ein Fingerzeig sein, oder?

Die Achtlinge wachsen und wachsen

Die dritte Woche mit den Welpen ist fast vorbei, und es gibt einiges zu berichten. Den Vogel hat Athos abgeschossen.

Am 13. und 14. Tag gingen bei allen die Augen auf. Eine neue Phase beginnt.

Die dritte Woche fing mit einem Routinebesuch bei der Tierärztin an. Da sie selbst Hunde züchtet, wollten wir uns mit ihr über die anstehenden Behandlungen beraten. Sowohl Fachbüchern als auch Ratgeberseiten im Internet vertrauen wir nur bis zu einem bestimmten Grad. Zu oft stehen Umsatzinteressen dahinter, wenn empfohlen wird, mit jenem bloß nicht zu lange zu warten und jenes auf jeden Fall zu verabreichen.

So war es dann auch. Für die Welpen steht die ersten Entwurmung an. Geraten wird allgemein nach der zweiten Woche. Wir schieben diese erste pharmazeutische Maßnahme jetzt bis an das Ende der dritten Woche. Eier von Würmern nähmen die Welpen eh auf, und jeder Tag später lasse den kleinen Organismus das Medikament besser verkraften. Dieses Argument der Tierärztin hat uns überzeugt.

Am Tag 17 futterte sich Athos 66 Gramm an und durchbrach am Abend sichtlich erschöpft als erster die 1.000-Gramm-Marke.

Dann kamen wir zu den Gewichtsangaben, die für die Dosierung des Entwurmungsmittels wichtig sind. Dass die ersten Welpen am Tag 16 auf die 1.000-Gramm-Marke zusteuern, überraschte die Veterinärin sichtlich. Auch uns war schon vorher klar, dass die Tageszunahmen weit über dem lagen, was wir gelesen hatten. Auf der Webseite eines Tiernahrungsherstellers sprachen Tierärztinnen von fünf bis zehn Prozent des Geburtsgewichts, die als normal gelten würden.

Zora päppelt ihre Rasselbande so, dass sie täglich fünf bis zehn Prozent ihres Tagesgewichts zunehmen. Ungesund ist das allerdings nicht. Den Babyspeck werden sie die Kleinen abwetzen, sobald sie wissen, wozu die vier Läufe rundherum außer zum Milchpumpen noch so zu gebrauchen sind. Muttermilch schadet nicht.

Zoras Fürsorge ist unglaublich. Selten wird es ihr zu viel, und sie geht geht einfach. Nach einer Weile gibt es dann aber doch einen Nachschlag.

Am Abend des 17. Tages war es dann so weit: Athos, der dickste Brummer im Wurf, legte als erste mehr als 1.000 Gramm auf die Waage, nachdem er tags zuvor noch um sechs Gramm darunter geblieben war. Amy, die stärkste Hündin, zog einen Tag später nach. Abby steht heute, am 19. Tag, knapp davor, Alma fehlen noch 53 Gramm.

Die anderen Rüden liegen alle gut über 850 Gramm. Nur der kleinste, Artur, bleibt noch unter 800 Gramm. Er ist aber keineswegs zurückgeblieben, sondern nimmt jeden Tag schön zu und entwickelt sich prima. Artur ist eben der Kleine. Im Blick haben wir ihn trotzdem. Denn an Zoras Milchbar werden inzwischen ganz schön die Ellenbogen ausgefahren. Und den Kleinsten schiebt man schnell mal beiseite. Da greifen wir dann ein und sichern ihm einen VIP-Platz am Gesäuge.

Artur, der kleinste (gelb), kuschelt mit Platzhirsch Athos (grün), nachdem sie an der Milchbar mächtig gerangelt haben. Auch August (grau) wurde satt.

Und, ach ja, seit voriger Woche sind bei allen Welpen die Augen auf! Das heißt, es beginnt die nächste Entwicklungsphase. Sie fangen an, zu sehen und zu hören, nehmen neue Reize wahr. Allmählich unternehmen sie erste Stehversuche, wenn auch auf wackligen Läufen. Damit kommt zwangsläufig das Thema Stubenreinheit auf uns zu. Doch das hat noch ein bisschen Zeit.

Jagdlich aktive Eltern: die Mutter

Welpen bei der Mutter
Kaum zu glauben, dass aus diesen kleinen Wesen schon bald passionierte Jagdhunde werden.

Was am Gewusel in der Wurfkiste besonders faszinierend ist: Aus den acht kleinen Lebewesen, die am jetzt zwölften Tag gerade Mal zwischen reichlich einem und anderthalb Pfund auf die Küchenwaage bringen, sollen einmal passionierte Jagdhunde werden. Die Anlagen dazu haben ihnen ihre Eltern jedenfalls mitgegeben. In diesem Beitrag soll es um die mütterlichen Anlagen gehen.

Mutter Zora hat ihre jagdliche Eignung schon früh unter Beweis gestellt. Ihre Schussfestigkeit (Sfk) wies sie mit nicht einmal elf Monaten nach. Den Spurlaut (Sp) musste sie an diesem Prüfungstag noch schuldig bleiben, weil trotz stundenlanger Suche in dem Brandenburger Revier kein Hase für sie anzutreffen war. Das holten wir vier Wochen später in Ostwestfalen nach. Da war sie noch kein Jahr alt. Und für Hunde unter 15 Monaten gibt es bekanntlich den Jugendvermerk zum Leistungszeichen: Sp/J.

Zora in „ihrem“ Revier im Barnimer Land.

#Im Herbst 2022 bestand sie die Baueignungsprüfung (BhFK/95) mit Bravour. Die Baujagd übt sie mit besonderer Passion aus, wie sie im Januar darauf im thüringischen Großobringen bei Weimar eindrucksvoll nachwies. Hierhin waren wir eingeladen worden, um das Leistungszeichen „Bauhund Fuchs Naturbau“ (BhFN) zu erhalten. Aus einem einzigen Kunstbau ließ sie sage und schreibe sechs Füchse springen. Einen kurzen Bericht über diesen besonderen Erfolg und Zoras außerordentliche Ausdauer dabei veröffentlichte sogar die Zeitschrift unsere Jagd in ihrer Märzausgabe 2023.

Auch die Mäusejagd wird ernsthaft betrieben.

Im Mai folgte die Schweißprüfung auf der künstlichen 20-Stunden-Fährte (SchwhK). Gelegt war eine anspruchsvolle Fährte. Leider haben wir berufsbedingt längst nicht so intensiv trainieren können, wie ich es mir vorgenommen hatte. Aber Zora absolvierte auch diese Aufgabe souverän. Den 2. Preis – das einzugestehen fällt mir nicht schwer – haben wir vor allem ihr zu verdanken.

Im Sommer darauf trainierten wir im Schwarzwildgatter Zehdenick unter der äußerst professionellen Anleitung der dortigen Gattermeister die Eignung für die Stöberjagd auf Schwarzwild (ESw). Trotz der Hitze an den Trainingstagen entwickelte Zora eine ausgesprochene Leidenschaft für das Stöbern auf die Sauen. Die Prüfung Mitte September im Gatter Walddrehna war da fast eine Formsache.

Ein Vorteil vernachlässigter Jagdeinrichtungen.

Dass Stöberfreude und Fährtenarbeit nicht zusammenpassen, hört man immer wieder. Und vermutlich gibt es, wenn überhaupt, tatsächlich nur wenige Hunde, die die ganz hohe Schule beider Spezialdisziplinen gleichermaßen bis ins Letzte perfekt beherrschen. Wer aber mit dem Teckel jagt, will den vielseitigen Gebrauchshund, der im jagdlichen Alltag bei Bedarf beide Aufgaben ordentlich erfüllt. Zora ist der Beweis, dass es geht – gute Anlagen, ausreichendes Training und jagdliche Einsatzmöglichkeiten immer vorausgesetzt.

An anderer Stelle haben wir schon darauf hingewiesen, dass unser Hunde möglichst viel „Bodenfreiheit“ haben sollen. Aus naheliegenden Gründen ist dies für uns nicht zuletzt auch eine Voraussetzung für jagdliche Brauchbarkeit, von den Gesundheitsaspekten ganz zu schweigen. Mit anderthalb Jahren erhielt Zora bei der Zuchtschau den Formwert „sehr gut“ (SG). Wir selbst meinen natürlich, dass sie dem Rassestandard durchaus „vorzüglich“ entspricht und sie somit ein „V“ verdient hätte. Den Abzug gab es, weil sie dem Richter an der Hinterhand zu hochläufig erschien. Damit können wir aus den genannten Gründen jedoch gut leben.

Beim Spaziergang im Regen.

Auf die Welpen vererben immer zwei. Deshalb geht es demnächst in diesem Blog um die jagdlichen Qualitäten, die der Vater, Sir Hank vom Sternentor, in unseren A-Wurf einbringen kann. Auch die können sich sehen lassen.

Eine Woche ist schon vorbei

Futtern, schlafen, futtern, schlafen – den ganzen Tag, die ganze Nacht. Und dabei am liebsten nicht mal die Stellung wechseln.

Eine aufregende Woche ist herum. Das Bild oben entstand am vierten Tag. Ein seltener Moment, wenn die Achtlinge für einige Zeit endlich satt und müde sind. Zora hat sich von den ersten beiden, für sie sehr stressigen Tagen da schon gut erholt.

Dabei war nach der anstrengenden Geburt eigentlich gar keine Zeit zum Ausruhen. Die Kleinen forderten vom ersten Moment an Futter ein. Ihr wichtigstes Ziel: so schnell wie möglich wachsen.

Am dritten Tag haben die Welpen besonders viel zugenommen, im Durchschnitt fast 38 Gramm. Am ersten Tag waren es knapp 10 Gramm. Dabei wäre ein Gewichtsverlust nach der Geburt nicht ungewöhnlich. Aber Zora kriegt gleich alle satt.

Unsere wichtigste Aufgabe dabei: energiereiches Futter heranschaffen, das ihr schmeckt. Was wir vorab auf Anraten von Züchterkollegen oder auf Empfehlung aus Büchern an hochpreisiger Spezialnahrung für säugende Hündinnen gebunkert hatten, verschmäht sie.

Zum Glück liegt noch reichlich Wildhack in der Gefriertruhe, das wir mit ordentlich Kalorien und Nährstoffen anreichern. Und Leberwurst funktioniert als letztes Mittel auch dieses Mal als Appetitanreger. Alles ist erlaubt, denn Zoras Energiebedarf liegt beim Sechsfachen des Normalen.

Der Kleinste bekam als erster ein Halsband. Nun sehen wir sofort, wenn „Little Joe“ im Gerangel um die Zitzen abgedrängt wird und können ihm zu einem VIP-Platz verhelfen. So nimmt auch er täglich ausreichend zu.

Die Welpen wogen bei der Geburt im Durchschnitt 244 Gramm. Der Kleinste brachte 216 Gramm auf die Waage, der Schwerste 262. Die kräftigste Hündin steht dem „großen“ Rüden nur wenig nach, legte manchmal sogar mehr zu als er. Jetzt, am siebenten Tag, wiegt die Dackelbande im Durchschnitt 448 Gramm. Bis zur Verdoppelung ist es also nicht mehr weit!

Beim Gerangel um die besten Plätze am Gesäuge lässt sich schon nach so kurzer Zeit erkennen, wer besonders durchsetzungsstark ist. Aber es gibt auch ein paar stille Welpen, die wenig auffallen und trotzdem ordentlich wachsen.

Am Sonnabend kamen die VetBeds. Mit den flauschigen und kochfesten Decken wollen wir die Wurfkiste und später den Welpenauslauf im Wohnzimmer polstern. Flake übernahm als „Prinzessin“ auf der Erbse sogleich die ersten Tests. Jetzt hat er einen neuen Lieblingsplatz mit Bestblick in den Garten.
Dackel Zora mit 7 Welpen

Die ersten Welpen sind da!

Nach den Strapazen der ersten Stunden auf dieser Welt gab es am Abend erst mal Milch satt für alle.

Am 1. Oktober war es soweit. Errechneter Wurftag war zwar erst der 4., aber starke Würfe kommen erfahrungsgemäß oft früher. Und damit hatten wir gerechnet. Denn aus den Ultraschallbildern wussten wir von sieben Welpen. Zoras finaler Bauchumfang und die Veranlagung ihrer Mutter gaben zudem Anlass, sich auf mehr einzustellen. Nachmittags gegen halb drei hatte es Zora, sonst die Ruhe selbst, plötzlich eilig. Eine halbe Stunde später lagen die ersten Welpen im „Nest“: zwei saufarbene Hündinnen.

Von nun an ging es mit gediegenen Pausen Schlag auf Schlag weiter. Nummer 6 und 7 ließen sich bis halb neun Uhr abends Zeit. Da war Zora schon dabei, die anderen fünf zu säugen. Und als sie sich nach zehn Uhr recht erschöpft ausgestreckt hatte, setzen noch einmal Wehen ein. Nummer 8 war ein strammer Rüde, der fünfte Junge im Wurf.

Gewusel am Morgen: Um das erste Frühstück drängeln sich fünf Rüden und drei Hündinnen. Beim Wiegen am Abend werden alle ordentlich zugenommen haben.

Wir sind überglücklich, dass alles reibungslos vonstatten ging. Schließlich war es nicht nur Zoras, sondern auch unsere erste Welpenniederkunft. Erfreulicherweise ging sie deutlich abgeklärter zu Werke als wir. Als hätte sie nie etwas anderes gemacht, versorgte sie im Nu jeden Neuankömmling rundum. Erstaunlich, wie die diese natürlichen Instinkte auch nach so vielen Jahren des Zusammenlebens mit dem Menschen noch immer auf Abruf funktionieren

Nach oben scrollen